Vernetzung gegen sexuelle Ausbeutung

Von Sergio Mendoza Castro · · 2008/03

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und der Europarat sind aktiv im Kampf gegen Kindermissbrauch.

„Es ist wie das sprichwörtliche Rennen zwischen Hase und Igel“, meint Mechthild Mauer, Geschäftsführerin der deutschen Sektion von Ecpat (End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes). Die NGO wurde 1991 zur Bekämpfung des Kindersextourismus in Thailand geschaffen. Mangelnde Vernetzung in der Verfolgung der Delikte führe bis heute dazu, dass man der Entwicklung der einschlägigen Szene ständig nachhinke.
Erster Coup Ecpats war das Buch „The Children and the Tourist“ (1992). Es machte auf die Situation in Thailand aufmerksam. 1996 begann Ecpat eine Partnerschaft mit dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF und verstärkte die Zusammenarbeit mit der schwedischen NGO „Save the Children“. Heute ist Ecpat mit 80 Arbeitsgruppen in über 70 Ländern aktiv.
Eine weitere Schiene der Aktivitäten von Ecpat ist die Umsetzung eines Verhaltenskodex in der Tourismuswirtschaft, der in Deutschland rege Unterstützung findet. In Spanien haben sich bislang nur drei Unternehmen – darunter eine Kette – dazu verpflichtet.

Der Europarat beschloss am 12. Juli 2007 die „Konvention zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“. Sie ist – im Falle der Ratifizierung – ein verbindliches Dokument, welches von den Unterzeichnerstaaten verlangt, Kinderpornografie, den Handel damit, den Zugriff darauf wie den Besitz unter Strafe zu stellen. Als „Kinder“ gelten laut der Konvention alle Personen unter 18 Jahren. Mit Stichtag 30. Jänner 2008 hatten 14 europäische Staaten (und Georgien) die Konvention ratifiziert, darunter auch Österreich – von West- und Nordeuropa ansonsten nur Frankreich, Dänemark und Norwegen. S.M.C.

Der Text der Konvention ist abrufbar unter www.coe.int
Infos zu Ecpat auf www.ecpat.at

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